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Der Badelatschen löst sich nicht auf

Der Badelatschen löst sich nicht auf

Ich laufe gemütlich am Strand entlang. Die Sonne knallt. Ich schlendere durchs Wasser – es ist so heiß.

!!!!MIST! Badelatschen verloren!!!

Da schwimmt er jetzt davon. Na toll, das Plastik-Teil im Meer und ein neuer Schuh muss auch noch her.

 

Doch was passiert jetzt mit dem Badelatschen?
Kommt auf seinem Weg durchs Meer vielleicht ein Monsterfisch vorbei und frisst ihn? Oder wird er in Stücke gerissen. Löst er sich vielleicht sogar auf?

Leider nein! Er wird zu Mikroplastik. Was Mikroplastik im Meer alles anrichtet, ist echt schrecklich. 

 

Hol Dir den ersten Teil unserer neue AR-Story “Mikroplastik”. Sieh Dir an, was mit dem Badelatschen passiert auf seiner Reise durchs Meer. 

Was genau ist Mikroplastik?

 

Mikroplastik sind Kunststoffpartikel die kleiner als 5mm sind. Größere Partikel werden dann als Meso- oder Makroplastik bezeichnet.

Es wird aber nochmal zwischen zwei Arten von Mikroplastik unterschieden. Zum einen gibt es das primäre Mikroplastik und zum anderen das sekundäre Mikroplastik. 

 

Unter primärem Mikroplastik versteht man Kunststoffpartikel, die industriell extra hergestellt werden. Gerade in Kosmetika und Peelings werden die Partikel oft eingesetzt. Im Vergleich zu Sand oder anderen natürlichen Partikeln, wird die Haut durch Mikroplastik nicht so stark irritiert – der Einsatz bringt also Vorteile mit sich. 

 

Danach gelangt das Mikroplastik dann aber über die Abflüsse ins Wasser. Das meiste davon kann in Kläranlagen ausgefiltert werden, aber nicht alles. Rund 120.000 Tonnen Mikroplastik landen jedes Jahr in Deutschlands Gewässern. 5% der kleinen Partikel schaffen es also, die Abwasserreinigung zu umgehen.

 

„Ein Verzicht auf Mikroplastik zur Verwendung in Kosmetika und Reinigungsmitteln könnte bereits wirkungsvoll zur Reduktion von Mikroplastikpartikeln im Abwasser beitragen und die Kläranlagen entlasten.“Chemie in unserer Zeit

 

Sekundäres Mikroplastik entsteht sozusagen erst nach einer gewissen Zeit. Größeres Plastik wird durch Umweltfaktoren in kleinere Teile zersetzt. Sonneneinstrahlung, Wind oder Wassereinwirkung zerkleinern den Kunststoff. Auch ein Badelatschen wird in Mikroplastik zerfallen. Apropos Badelatschen – gerade auch in Sachen Fashion gibt es ein Problem. Dem haben wir uns schon mal gewidmet mit dem Artikel: Die Kunstfaser und das Mikroplastik.

 

Das weitaus größere verursacht aber die Autoindustrie. 

 

Mikroplastik durch Autoreifen

 

Tatsächlich ist der größte Verursacher von Mikroplastik der Autoreifen. Der Abrieb, der beim Fahren entsteht, gelangt dann beispielsweise durch den Regen ins Wasser. Dem ersten Platz folgt:

 

  1. Abfall
  2. Abrieb von Asphalt
  3. Pellet-Verlusten aus der Kunststoffherstellung
  4. Kunstrasen von Sport- und Spielplätzen

 

Die meisten denken bei Mikroplastik wahrscheinlich eher an Peelings und Kosmetika. Die landen laut einer Studie des Fraunhofer Instituts aber nur auf Platz 17 der Mikroplastik-Verursacher. Viel mehr wird das Mikroplastik allerdings durch unser Autofahren und unseren Plastikabfall in die Umwelt gebracht. 

 

Das heißt also, dass nicht nur das primäre, industriell hergestellte Mikroplastik reduziert werden muss, um die Mikroplastik Verschmutzung zu reduzieren. Hauptverursacher ist das Mikroplastik, was sekundär, von größerem Plastik abgetragen wird.

 

Nanoplastik, Mikroplastik – das ist doch alles das gleiche, oder?

 

Während man Mikroplastik mit einer Lupe noch erkennen könnte, lässt sich Nanoplastik nur mit einem Mikroskop erkennen. Plastikpartikel, die kleiner als 100nm sind, werden als Nanoplastik bezeichnet.

 

Allgemein ist es schwierig Nanopartikel nachzuweisen. Das macht den Kunststoff zu einer unsichtbaren Gefahr für die Umwelt, dabei taucht Nanoplastik viel häufiger in der Umwelt auf als Mikroplastik. Auf einen Partikel Mikroplastik kommen 100.000.000.000.000.000 Partikel Nanoplastik, also eine 100 Trilliarde Partikel. 

 

Nanopartikel haben durch ihre größere relative Oberfläche auch das Potential, mehr Schadstoffe zu binden. Diese werden dann an die Umwelt abgegeben. Die Wirkung, die die kleinen Plastikteile auf die Umwelt haben, ist noch unbekannt. 

 

Plastik löst sich nie vollständig auf. Viel mehr wird Plastik eben immer kleiner und kleiner. Es zerrinnt uns in den Fingern und wir können es nicht mehr greifen.

 

Die Plastikflut

 

So oder so, egal ob Mikroplastik oder Nanoplastik, ob primäres Mikroplastik oder sekundäres Mikroplastik – laut Umweltbundesamt wird der Anteil von Plastik in der Umwelt in Zukunft möglicherweise weiter steigen. 

Von rund 300 Millionen Tonnen Kunststoff, die jedes Jahr hergestellt werden, landen rund 30 Millionen Tonnen im Meer. Wir müssen also etwas dafür tun, dass weniger Plastik produziert wird und weniger davon in der Umwelt landet. 

 

Wenn die Badelatschen nicht aus Plastik sind, sondern z.B. aus Kautschuk, hat das Meer schon viel gewonnen. Kein ewig dahin schwimmendes Plastik, dass im Magen der Fische landet und dann am Ende auf unserem Speiseplan. Inzwischen gibt es eine Reihe von Angeboten, die die Plastikflut minimiert. Mehr dazu erfährst du den nächsten Woche im Rahmen unserer Mission #noplastic

 

Tipps, um die Plastikflut zu stoppen:

 

  • trenne deinen Müll – achte darauf, dass kein Plastik in den Restmüll gelangt
  • kaufe beim Einkaufen nicht immer eine neue Plastiktüte – nimm Tüten von zu Hause mit
  • nutze die öffentlichen Verkehrsmittel
  • kaufe nur so viele Schuhe und Klamotten, wie du wirklich brauchst
  • von der Bambus-Zahnbürste bis zur Glasflasche – es gibt immer mehr Plastik-Alternativen, die du nutzen kannst

 

Fazit

Der verlorene Badelatschen hat eine sehr lange Reise vor sich, bevor er dann irgendwann zu Mikroplastik zerfällt. Ein “Freund” für die Ewigkeit, den wir so gar nicht haben wollen. Daran kann ich jetzt mehr ändern. Aber ein zweites Mal passiert mir das nicht, denn der neue Badelatschen ist NICHT aus Plastik!  Also – her mit den neuen Kautschuk-Badelatschen und auf in eine nachhaltige Zukunft!

 

 

Deine Marie von FUTURE LEAF

 

Wie gehst du mit deinem Plastikmüll um?
Welche Tipps hast du?
Mache mit bei der Mission #noplastic.
Kommentiere gerne unsere Artikel oder erzähle uns von deinen Erfahrungen: hello@futureleaf.org

 

*Unsere AR Story produziert natürlich auch CO2. Deshalb wird unsere AR-Story nicht direkt auf deinem Handy gespeichert. Wir stellen die AR-Story ausschließlich mit erneuerbarer Energien her und hosten die AR-Geschichte und die Plattform FUTURE LEAF.space auf einem Server, der nur Strom aus erneuerbarer Energie verwendet.

 

Wir arbeiten täglich daran, unseren CO2 Verbrauch zu senken. Mehr dazu auf https://futureleaf.space/about-future-leaf/

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