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Urban Gardening – rette die Insekten!

Urban Gardening – rette die Insekten!

„Mein Balkon ist halt einfach zu klein, um da ordentlich was zu pflanzen.“ “Ich wohne in der Stadt, da ist das nicht so einfach mit dem eigenen Anbau.“. Nichts da! Mit Urban Gardening zählen diese Ausreden nicht mehr.

Spaten in die Hand und los geht’s. Die kahle Baumscheibe vor deiner Wohnung ist dir doch bestimmt auch schon beim Vorbeiradeln aufgefallen. Ab in den Baumarkt, ein paar schöne Blumen besorgen, um den Baum herum pflanzen und so die Stadt verschönern.

 

Aus Brachland wird Blumenparadies

 

Mit Urban Gardening werden ungenutzte Flächen zu bunten Blumenwiesen oder prall gefüllten Obst- und Gemüsebeeten. Das sieht nicht nur schöner aus als die endlose Skyline von Beton-Neubaublöcken, sondern hilft auch der Umwelt.

Keine unnötigen Pestizide oder langen Transportwege, die CO2 produzieren. Die selbsterwirtschafteten Produkte können gleich verarbeitete und genascht werden. Alles 100 % Bio. Das Abendbrot von heute war am Mittag noch in der Erde. Der grüne Daumen wird schnell zur grünen Seele und wir damit zu wahren Umwelt-Heros.

 

„Wenn dann noch die Ernte von frischem Obst und Gemüse gut ausfällt, trägt ein urbaner Garten dazu bei, Verpackungen, die Kühlung und Transportwege zu sparen – und somit auch etliches an CO2-Emissionen. Auch so vermeintlich kleine Teile sind Teil des großen Puzzles und wichtig.“

Priska Hinz, Umweltministerin aus Hessen 

 

Wie entstand Urban Gardening?

 

Urban Gardening ist kein vollkommen neuer Trend. Schon 1970 hatten die New Yorker genug vom immer grauer werdenden Stadtbild und fingen an gemeinsam zu Gärtnern. Auf leeren Grundstücken wurden vielfältige Pflanzen gesät. Mit diesen „community gardens“ sollte nicht nur die Stadt verschönert werden, sondern die New Yorker wollten sich so auch selbst versorgen.

Aktuell lebt der Urban Gardening-Gedanke wieder auf. Der grünen Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es gibt riesige bepflanzte Dächer von Parkhäusern, ungenutzte Flächen in Häfen und Industriegebieten, die begrünt werden, oder auch Aktionen mitten in der Stadt wie kleine Beete rund um die Bäume an der Straße.

 

Was darf ins Beet?

 

Ein paar Gemüsesorten sind besonders geeignet, um schnell erste Gartenerfolge zu bestaunen.

 

  • Aubergine, Bohnen, Chilis, Gurken, Paprika, Tomaten und Zucchini sind perfekt für ein Gemüsebeet. Am besten klappt‘s, wenn die Beete viel Sonne abbekommen
  • In einem Kräuterbeet machen sich mediterrane Sorten, wie Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran oder Salbei gut.
  • Eher schattig mögen es dagegen Salatsorten, Mangold, Bärlauch, Waldmeister und Minze.

 

Urban Gardening – gut fürs Stadtklima und die Schmetterlinge

 

Grüne Flächen und Bäume sind als Kontrast zum allgemeinen Stadtbild wichtig. Hier wird Wasser gespeichert und Staub gebunden. Die grünen Flächen in der Stadt  wirken wie ein natürlicher Hitzeregler und können die trockenen und heißen Wetterbedingungen im Sommer ausgleichen.

Kleine und große Tiere haben auch ihren Nutzen an den gemeinschaftlichen Gartenprojekten. Die vielfältig bepflanzten Beete werden zum Wohnort für Bienen und Schmetterlinge, die sonst immer weiter aus den Städten verdrängt werden. Je grüner eine Stadt desto besser finden Insekten Nahrung.

 

#rettedieschmetterling – wir schützen unsere Umwelt

 

Auf die eine oder andere Biene, die mir meine Limonade streitig macht, kommt es doch nicht an, denkt sich der ein oder andere vielleicht. Die Insekten sind aber für uns Menschen überlebenswichtig. Wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen und diese mit ihren Berührungen bestäuben, garantieren sie die Vermehrung der Pflanzen. In tropischen Regionen sind über 90 Prozent und in der gemäßigten Zone etwa 80 Prozent aller Pflanzen von der Bestäubung abhängig. Bienen, Schmetterlinge, Wespen, Fliegen oder auch Käfer sichern also den Fortbestand unserer Pflanzenwelt und damit auch unserer Nahrung.

 

„Erdbeeren und Kirschen, Raps, Kaffee oder Wassermelonen bringen besonders reiche Erträge, wenn sie von Wildbienen oder anderen Insekten bestäubt werden. Schätzungen zufolge würde ein Totalverlust an Bestäubern dazu führen, dass Ernteeinbrüche um bis zu 90 Prozent zu befürchten wären. Die Versorgung mit Proteinen, Vitaminen oder Eisen wäre massiv gefährdet.“

Naturschutzbund

 

Mach mit bei unserer Mission #rettet die schmetterlinge

 

In der zweiten Episode unserer AR-Story “Rette die Schmetterlinge” finden sie endlich den richtigen Nektar. Denn Phlox und Sonnenhut haben die richtigen Blüten. Hier kommen sie ganz einfach an die Blütenstände heran. Wenn wir die jetzt also auf unserem Balkon oder im Garten pflanzen, haben beide was davon – die Schmetterlinge und wir Menschen. Probiers aus mit unserer AR-Story. Lass ide Blumen sprießen und die Schmetterlinge flattern.

Mit deinem Video unserer AR-Schmetterlinge kannst du auf die Situation der Schmetterlinge aufmerksam machen. Teile es auf deinen Social Media Kanälen mit dem #rettedieschmetterlinge.

 

Du kannst aber auch noch viel mehr tun.

 

Denn auch in Deutschland geht der Trend zum urbanen Gartenbau.

 

In Bremen wird auf den Lucie-Flechtmann-Platz gepflanzt, gesät und gegossen. Der ungenutzte, gepflasterte Platz, so groß wie ein Fußballfeld wird zum Urban Garden. Die Nachbarn, ein Seniorenheim und eine Kita, haben einen Verein gegründet und machen aus diesem Gebiet eine wahre Oase.

Wahrhaft märchenhaft ist der Berliner Prinzessinnengarten. Ursprünglich in Kreuzberg angesiedelt, entsteht seit 2020 auf dem ehemaligen Friedhof Neuer St. Jacobi in Neukölln ein weiterer Prinzessinnengarten. Hier ist jeder eingeladen, sich an den Gartenprojekten zu beteiligen. Auf 6.000 Quadratmetern wird Obst und Gemüse angebaut. Aus der Nachbarschaft für die Nachbarschaft.

 

Unsere Tipps

 

Wer jetzt angefixt ist und gleich loslegen will, hier noch ein paar Tipps, die es beim Urban Gardening zu beachten gibt:

 

–        Informier dich am besten im Internet oder bei den zuständigen Behörden der Stadtverwaltung, welche Initiativen es schon gibt und schließ dich dort an.

 

–        Wenn es bei dir noch keinen Urban Garden gibt, dann werde selbst zum Trendsetter und gründe ein Projekt. Öffentliche Träger, wie die Stadt oder die Kirchen können dabei auch eine Unterstützung sein. Viele Vereine beteiligen sich auch gern an grünen Ideen.

 

–         Wenn eine ungenutzte Fläche zum Gärtnern auserkoren wurde, muss vorm ersten Spatenstich an Kontakt mit den Eigentümern aufgenommen werden. Damit wird sichergestellt, dass auf dieser Fläche Bepflanzungen vorgenommen werden dürfen.

 

–        Auf Flächen in Industriegebieten können Schadstoffe im Boden enthalten sein. Obst und Gemüse sollten hier besser in Hochbeeten angepflanzt werden.

 

Mit ein bisschen Vorbereitung steht dem nächsten Gartenprojekt also nichts mehr im Weg. Schmetterlinge und Bienen freuen sich schon auf deinen Beitrag zum Urban Gardening.

Du hast selbst ein Urban-Gardening-Projekt und möchtest uns davon erzählen? Wir freuen uns auf deine Ideen!

 

 

Mitarbeit: Maria Kloß

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