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Videokonferenz statt Dienstreise

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Videokonferenz statt Dienstreise

Das Klima sagt Danke! Sind wir in Zukunft nur noch einmal in der Woche im Büro? Fahren wir nur noch ab und zu mit dem Fahrrad zur Arbeit? Und die restlichen vier Tage? Sitzen wir dann mit dem Laptop am Küchentisch? Ist das die Zukunft der Arbeit? Durch Homeoffice und Videokonferenzen könnten in Zukunft ca. 3 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden – jedes Jahr!

Allein dadurch, dass wir nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit fahren würden, wären 700.000 Autos überflüssig. Das jedenfalls war das Ergebnis einer Studie, die das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) jetzt veröffentlicht haben.

 

Aber wo Licht ist, gibt es ja meistens auch Schatten. Homeoffice hat zwei Gesichter.

 

In der Corona-Krise fielen Geschäftsreisen weg. Man traf sich stattdessen online über Videokonferenzen. 2020 wurden vom weltgrößten Internetknoten in Frankfurt 32 Trillionen Byte gemessen. Mit dieser Menge könnte ein Videoanruf ca. 8 Millionen Jahre durchgehend laufen. US-Forscher haben herausgefunden, dass die weltweite Internetnutzung von zu Hause aus durch Corona um 15-40% gestiegen ist. Das bedeutet: 3,2 Millionen zusätzliche Tonnen CO2 weltweit. Aber auch das hat die Studie berücksichtigt.

 

Dr. Jens Clausen vom Borderstep Institut: 

„Videokonferenzen statt Dienstreise haben ein hohes Potenzial für den Klimaschutz.”

 

Klimaschutz durch Homeoffice?

 

Laut VCD wurden im Jahr 2019 195 Millionen Geschäftsreisen getätigt – und somit ein neuer Rekord erreicht. Das sind fast 1 Million Reisen pro Werktag!!! Doch seit der Pandemie hat sich das geändert. Immer mehr Menschen sind im Homeoffice. Dadurch fallen nicht nur die Wege zur Arbeit und wieder zurück weg. Auch Dienstreisen wurden gestrichen. In der Zukunft könnte die Zahl der Dienstreisen sogar ein Drittel niedriger sein als noch vor der Corona-Pandemie.

Allerdings nahm der Autoverkehr während der Pandemie auch zu. Denn viele meiden öffentliche Verkehrsmittel, um einer möglichen Ansteckung aus dem Weg zu gehen. Trotzdem könnten jährlich ca. 1,5 Mio. Tonnen Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Das ist ungefähr so viel, als würde man 3x mit dem Flugzeug von Frankfurt nach

Vancouver fliegen (Hin- und Rückflug). Würden nach der Pandemie wieder mehr Menschen Bus und Bahn oder das Fahrrad nutzen, wäre der Effekt also noch größer.

 

Wenn wir in Zukunft also weniger im Büro oder auf Dienstreisen wären, sind wir alle Gewinner. Denn:

  • Treibhausgase werden gespart
  • Weniger Verkehr ist auf den Straßen (weniger Stau, Lärm, Unfälle und Abgase)
  • Mitarbeiter sparen Zeit und sind flexibler
  • Unternehmen sparen Kosten für Geschäftsreisen

 

Und wie ist das aus sozialer Sicht?

 

Vorteile

  • Wir sparen Zeit und Geld. Der Weg zur Arbeit bleibt einem erspart.
  • Wir sind flexibler. Arzttermin oder ein kurzer Spaziergang zum Kopf frei kriegen – im Home Office viel einfacher.
  • Work-Life-Balance und Stressreduktion. Anstatt im Büro zu sitzen, kann man an seinem Lieblingsort rumlungern – sieht ja keiner.

 

Nachteile

  • Weniger soziale Kontakte. Wir gehen nicht mehr so oft raus. Der Austausch mit den Kollegen per Videokonferenz ersetzt nicht den echten Kontakt.
  • Gefahr von Ablenkung. Im Home-Office ist es schnell mal verlockend, ein Video zu streamen. Merkt ja keiner.
  • Vermischung von Beruf und Privat. Beim Abendessen könnte noch ein Anruf reinflattern. Es kann leicht passieren, dass wir mehr arbeiten. Es bleibt dadurch dann weniger Zeit für Freunde und Familie.

 

Fazit

 

Die Zukunft der Arbeit im Homeoffice hat auf jeden Fall Potential. Zwar fallen durch die Nutzung des Internet auch Emissionen an, allerdings können diese weiter reduziert werden. Der Verkehr durch Pendler verbraucht deutlich mehr CO2.

Hier sind drei Tipps, wie du zuhause im Internet unterwegs sein kannst und kein schlechtes Gewissen haben muss. 

  • Bei Meetings zwischendurch die Kamera ausschalten. Bei mehr als 5 Leuten oder, wenn jemand etwas präsentiert, ist die Kamera nicht nötig. Bei wöchentlich 15 Stunden Meetings sind das nicht mehr 9,4 Kilo die anfallen, sondern nur noch 377 Gramm CO2.
  • Lösche deine E-Mails und melde unnötige Newsletter ab. 10 E-Mails zu verschicken, verursacht genauso viel CO2 wie eine Energiesparlampe pro Stunde!
  • Statt Feierabend-Videos auf Netflix und Co. in HD-Qualität zu streamen, einfach auf Standard-Qualität wechseln. So kann man bei vier Stunden Steaming pro Tag alleine 50,5 Kilo CO2 sparen.

Das betrifft dann auch die eigene Stromrechnung!

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