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Wie entsteht der Wert von Geld?

Wie entsteht der Wert von Geld?

Reich ist in unserer heutigen Zeit jemand, der viel Geld auf dem Konto hat. Und schon immer wussten wir Menschen: “Alles hat seinen Preis!” Doch was meint dieser Spruch eigentlich? Er meint: Nichts im Leben ist umsonst!

 

Für alles bezahlen wir. Für ein neues Outfit, eine Reise oder Likes (dazu später mehr). Aber ist der Preis auch das Geld wert, das wir bezahlt haben? Und wer hat diesen Wert eigentlich festgelegt?

Der Preis einer Ware ist oft nicht ihr wirklicher Wert, den wir eigentlich bezahlen müssten. Gerade bei billiger Mode – sogenannter Fast Fashion – fällt das am meisten auf.

 

Das Tauschgeschäft von Werten

 

Tauschgeschäfte sind die Basis für jeden Handel – eine Ware oder eine Dienstleistung wird zu einem bestimmten Gegenwert getauscht. Das kann alles sein, vorausgesetzt beide Tauschpartner werden sich einig. So läuft das seit ewigen

Zeiten. Würden wir allerdings heute noch unsere Waren tauschen, wäre das sehr kompliziert. Denn es bräuchte eine lange Tauschkette bis z.B. zu einer Hose.

Eine Hose würde in einer solchen Tauschwirtschaft 10 Waren und insgesamt 45 Tauschverhältnisse benötigen. Und jedes mal müssten wir neu verhandeln, damit die Tauschpartner:in mit unserem Angebot zufrieden ist. Das würde bedeuten, ich muss sehr gut verkaufen können und den Wert von meinem Angebot immer wieder unter Umständen auch neu festlegen, je nachdem wie gut mein Gegenüber verhandelt – wie im Märchen “Hans im Glück”. Denn genau darum geht es: Was ist mir die Ware oder das Angebot wert?

 

Um diesen Handel zu vereinfachen, tauschten die Menschen früher seltene Muscheln oder Zähne von Pottwalen – wie die Bewohner der Fidschi-Inseln.

Wie viele Muscheln und Zähne würde wohl heute ein Hafermilch-Cappuccino kosten?

Okay, Zähne sind enorm wertvoll. Doch heute kann ich damit wohl nichts mehr tauschen – geschweige denn reich werden. Denn wir haben uns inzwischen auf Geld als Wert geeinigt.

 

Münzen sind wie königliche Selfies

 

Dass wir heute mit Münzen bezahlen, um unsere Ware im Austausch dafür entgegenzunehmen, das gibt es erst seit etwa 2.700 Jahren. Damals kamen die Menschen in Lydien – im Westen der heutigen Türkei – auf die Idee, Goldklumpen flach zu schlagen und diese mit einem Stempel ihres Königs zu prägen. Das war dann eine Art Versicherung, dass das Edelmetall auch echt ist. Diese Goldscheiben gelten als erste Münzen und haben einen Wert, der sich am Goldpreis der Münze orientiert.

 

Säcke voller Goldmünzen gegen Banknoten

 

Die Idee mit den Münzen fanden schließlich viele Menschen gut, und so bezahlte man bald überall mit Gold- und Silbermünzen. Das hatte allerdings einen großen Nachteil: Das Metall war schwer. Die Kaufleute mussten Säcke und Kisten mit Münzen mit sich schleppen.

 

Im 10. Jahrhundert kamen Kaufleute in China auf eine geniale Lösung. Sie gaben ihre Münzen bei ihrer Regierung ab und bekamen dafür eine Quittung (oder auch Wechsel genannt) auf Papier. Damit konnten sie dann ihre Waren bezahlen. Im Prinzip war das auch ein Tauschgeschäft, weil man sich auf die Tauschwährung geeinigt hat. Die ersten Banknoten kamen so in Umlauf.

Es dauerte allerdings noch 600 Jahre bis dieses Papiergeld endlich nach Europa kam. Hier schleppte man solange noch Säcke und Kisten mit Münzen durch die Gegend.

 

Banknoten haben sehr viele Vorteile:

 

  1. Sie wiegen so gut wie nichts.
  2. Sie können verhältnismäßig leicht hergestellt werden
  3. Den Scheinen kann man einen unterschiedlichen Wert geben.

 

Nachteil von Geldscheinen ist allerdings: Sie funktionieren nur, wenn viele Menschen sie auch als Tauschmittel akzeptieren. Denn im Gegensatz zu einer Goldmünze hat so ein Geldschein an sich ja keinen Wert – es ist zunächst nur bedrucktes Papier.

 

Das erste deutsche Bank-Imperium

 

Dem Kaufmann Jakob Fugger (*1459) aus Augsburg gelang es, das erste Bank-Imperium hochzuziehen. Sein Prinzip was clever: Er lieh sich Geld bei Fürsten und der katholischen Kirche und stellte hohe Gewinne (auch Renditen genannt) in Aussicht. Die künftigen Gewinne – die ja nicht wirklich gesichert waren – tauschte er weiter gegen neue Darlehen und investierte das geliehene Geld in viele Gold- und Silberminen. Dafür erhielt er nicht nur Münzen, sondern auch Werte wie Rechte an den Bergminen und Ländereien. Er wurde für seine Investitionen auch mit einem Adelstitel bezahlt – eine beliebte “Währung” bis heute. Die Arbeit von Jakob Fugger hatte eben ihren Wert und ihren Preis. 1493 galt er als der reichste Mann der Welt. Das ist nur eine verkürzte Version: Mehr hier.

 

Geld als soziale Verantwortung 

 

Da die Verelendung der Bevölkerung in seiner Heimatstadt Augsburg zunahm, soll Jakob Fugger 1516 mit der Stadt Augsburg einen Vertrag abgeschlossen haben, dass mit seinem Geld in der Jakobervorstadt neuer guter Wohnraum geschaffen wird. Auf diese Weise bekam Geld nicht nur einen monetären (geldbasierten) sondern einen sozialen Wert.

Der Nutzen von Geld

 

Geld ist im Grunde eine einfache Recheneinheit, mit der sich der Wert von unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen besser vergleichen lässt. Und es ist gut teilbar, z.B. in Euro und Cent-Stücke. Geld muss aber vor allem auch über einen längeren Zeitraum seinen Wert behalten, so dass man es aufbewahren kann, um erst später seine Hose zu kaufen. Die Kaufkraft des Geldes sollte also möglichst stabil bleiben. Das war in der Geschichte weltweit eben nicht immer so.

 

Der Wert des Geldes 

 

Nach dem ersten Weltkrieg machte man es sich zu nutze, dass man Geldscheine bis zum Abwinken nachdrucken konnte. Denn Deutschland hatte ohne Ende Schulden bei seinen Kriegsgegnern. Doch diesem “frischen” Geld stand kein Staatsvermögen gegenüber. Trotzdem wurde immer mehr Geld gedruckt, obwohl dem nicht mehr Waren oder Dienstleistungen gegenüber standen. Das Geld wurde immer weniger wert. Die Preise schossen in die Höhe.

Im Oktober 1923 kostete ein Brot 233 Milliarden (233.000.000.000) Reichsmark. Der Preis und der Wert des Brotes klafften weit auseinander. Es kam zu einer Hyperinflation.

Als im November 1923 die Reichsmark eingeführt wurde, nahm das Drama ein Ende. Im Prinzip wurde zwar nur neues bedrucktes Papier gegen das alte getauscht. Aber das Geld bekam einen neuen Wert.

Viele Deutsche waren aber inzwischen vollkommen verarmt, hatten durch die Inflation ihre Ersparnisse verloren. Viele zahlten also einen hohen Preis für das Versagen der Politik. Daher vielleicht der Spruch: Alles hat seinen Preis!

 

Wer bestimmt den Geldwert?

 

Heute verhindert die Europäische Zentralbank, dass so etwas nochmal passiert – jedenfalls innerhalb der Europäischen Union. Sie wacht über die Ausgabe von Bargeld: Alle Länder des Euro-Raums dürfen nicht einfach Euro-Scheine drucken. Wenn sie das doch wollen, dann nur mit Erlaubnis der Zentralbank.

 

Die Zukunft des Geldes

 

Also, mit dem schweren Geldbeutel gehen wir inzwischen nicht mehr Shoppen. Und  Münzen und Geldscheine brauchen wir eigentlich auch keine mehr. Denn EC- oder Kreditkarten und elektronische Bezahlsysteme per Handy sind inzwischen praktische Alternativen. Die Euro-Münze könnte längst Geschichte sein. Doch so ganz können sich die EU-Bürger nicht von ihren Münzen und Scheinen lösen.

 

Digitale Währung 

 

Dabei hat längst eine neue „Währung“ die Welt erobert – vor allem den Währungshandel und den Aktienmarkt: Krypto-Assets wie Bitcoins, Ethereum und viele andere. Sie werden hoch gehandelt, haben enorme Werte und sind wie das erste Papiergeld vor 2700 in China als virtuelles Geld eine Innovation.

Da Kryptowährungen aber nicht einer Bankenaufsicht unterliegen, sind sie unsicher. Das virtuelle Geld ist daher kein reguliertes Geld. Der Wert der Kryptowährung kann massiv sinken oder steigen, beeinflusst durch Nachrichten und Meinungen. Es wird aber als Tauschmittel in vielen Bereichen unserer Gesellschaft bereits akzeptiert.

So nutzen Hilfsorganisationen weltweit solche Krypta-Währungen, um in den Flüchtlingslagern einen Warenaustausch zu ermöglichen. Aber noch ist dies ein Experiment.

 

Daten sind die wichtigsten Währung heute

 

Das wichtigste Wertesystem heute sind Daten. Digitale Großkonzerne – wir kennen sie alle – nutzen Daten, um noch mehr Umsätze zu machen. Das Fatale daran ist: Es sind deine Daten. Stell dir vor, Du wüsstest, dass deine Daten Goldmünzen sind, würdest du sie verschenken? Aber genau das tun wir alle – freiwillig – ohne, dass wir etwas zurück bekommen, z.B. an den Gewinnen beteiligt werden. 

Der Grund ist, wir bekommen dafür einen anderen Wert zurück – nämlich den Service, mit anderen zu chatten, schnell ein Geschenk zu kaufen oder schnell zu schauen, was andere so machen, oder zu zeigen, was wir gerade so machen. Dafür bekommen wir den Zugang zu unseren virtuellen Freunden und, wenn alles gut läuft, ein Like! Und das ist die  wahre Währung: Likes für einen Post. Influencer verdienen damit Geld.

 

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